Nach verschiedenen Berichten des Verbrauchermagazins “Stiftung Wartentest” (FINANZtest) vom 17.11.2009, vom 19.01.2010 und vom 16.02.2010 soll durch hunderte von Leserzuschriften bestätigt worden sein, dass bei der Postbank Finanzberatung AG eine Falschberatung von Kunden und Anlegern System habe.
Grund hierfür ist nach Ansicht von “Stiftung Warentest” (FINANZtest) u.a., dass die Finanzberater der Postbank Finanzberatung AG fragwürdige Erfolgspläne erfüllen müssten. So hätten ehemalige Berater der Postbank Finanzberatung AG davon berichtet, dass vornehmlich diejenigen Produkte verkauft werden sollten, die möglichst viel an Provisionen einbringen. Dabei seien vor allem sogen. “Leos” (leicht erreichbare Opfer) angesprochen worden, bei denen es besonders einfach gewesen sei, solche Verträge zu vermitteln.
Kritik von Stiftung Warentest (FINANZtest): Risiko statt sichere Geldanlage
Nach den aufgrund der Leserzuschriften von “Stiftung Warentest” (FINANZtest) gemachten Erfahrungen wurden so vor allem älteren Menschen oftmals spekulative Investments statt sicherer Geldanlagen empfohlen. So soll einem Rentnerehepaar aus Berlin, das rund € 100.000,- für kurze Zeit sicher als Festgeld anlegen wollte, von dem Berater der Postbank Finanzberatung AG die Investition dieses Geldes in eine teure Lebensversicherung oder den Kauf eines spekulativen Investmentfonds empfohlen worden sein. Einem anderen Kunden im Alter von 89 Jahren sei trotz beginnender Demenz die Investition eines Betrages von € 43.000,- in zwei spekulative Investmentfonds vermittelt worden. Eine Rentnerin im Alter von 88 Jahren soll von ihrem Berater der Postbank Finanzberatung AG zur Auflösung eines Sparbuchs und zur Investition des Guthabens in einen Schweizer Immobilienfonds überredet worden sein. Einem weiteren Renter im Alter von 80 Jahren sei eine über 17 Jahre laufende Beteiligung an einem sogen. Schiffsfonds empfohlen und vermittelt worden.
Fehler im Vertriebssystem der Postbank Finanzberatung AG?
Laut Stiftung Warentest (FINANZtest) sollen Berater der Postbank Finanzberatung AG davon berichtet haben, dass der Fehler im Vertriebssystem läge. Da die rund 4.000 Vermittler bei diesem Unternehmen als selbständige Handelsvertreter beschäftigt seien und als solche kein festes Gehalt bekämen, müssten diese ausschließlich von Provisionen und Prämien für Vertragsabschlüsse leben. Dies habe für die Postbank Finanzberatung AG u.a. den Vorteil, dass diese lästige Personalkosten spare und trotzdem über Berater verfüge, die ausschließlich Postbank-Produkte verkaufen. Mache ein Berater Fehler, poche die Gesellschaft auf deren Status als selbständiger Vertreter und weise alle Schuld von sich.
Verstöße der Postbank Finanzberatung AG gegen Datenschutz?
Die Kritik der Stiftung Warentest (FINANZtest) richtet sich auch gegen die (frühere, Ende Oktober 2009 eingestellte) Praxis des Unternehmens, ihren Finanzmanagern sämtliche Kontodaten ihrer Kunden zur Verfügung zu stellen, auch wenn diese Kunden keine Einwilligungserklärung zur Weitergabe ihrer Daten unterschrieben hatten. Insoweit rät die Stiftung Wartentest (FINANZtest) betroffenen Kunden und Anlegern, Widerspruch gegen eine solche Datenweitergabe einzulegen, eine etwaige Einwilligungserklärung in die Weitergabe von Daten zu widerrufen und die Postbank Finanzberatung AG aufzufordern, die Weitergabe ihrer Daten zu stoppen.
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